Die gesetzliche Regelung entspricht jener für alle anderen Lizenzen in der kommerziellen Luftfahrt. Die ausbildende Flight Training Organisation (FTO) muss sich vergewissern, dass der Aspirant über ausreichende Kompetenzen in Mathematik, Physik und Englisch verfügt. Dabei bleibt es der jeweiligen FTO überlassen, Intensität und Umfang der Eignungsprüfung für die jeweilige Berufsgruppe (Flugdienstberater, Piloten, Techniker) festzulegen.
Ein potentieller Arbeitgeber erwartet darüber hinaus die Erfüllung eigener Kriterien, z.B. Schulabschluss, Berufsausbildung, Fremdsprachenkenntnisse usw. sowie unter Umständen einen bestandenen Eignungstest.
Wenn eine FTO einen Flugdienstberaterlehrgang anbietet, sollte sie grundsätzlich nicht nur die mathematisch/physikalischen Kompetenzen abfragen, sondern jene Schüler auswählen, die
- grundsätzlich sehr leistungsfähig sind
- über eine starke Eigenmotivation und Lernwillen verfügen
- mit einer großer Wahrscheinlichkeit die LBA-Prüfungen bestehen werden
- in das Umfeld eines Operations Control Center hineinpassen
- eine gute Chance haben, die einschlägigen Eignungstests der potentiellen Arbeitgeber zu bestehen
Die Berücksichtigung dieser allgemeinen Kriterien bei der Auswahl der Lehrgangsteilnehmer eröffnet dem Absolventen realistische Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Eine Missachtung dieser Kriterien könnte bedeuten, dass ein Lehrgangsteilnehmer nach vielen Monaten Ausbildung und großen finanziellen Anstrengungen nach mehreren Anläufen vielleicht die LBA-Prüfungen besteht, die Chancen auf das angestrebte Beschäftigungsverhältnis bei einem Flugbetrieb jedoch eher gering bleiben.
Als Beispiel stehen hier die Voraussetzungen der LFT vom Mai 2010, zur Rekrutierung der Teilnehmer des 33.FDB. Erfahrungsgemäß bestehen ca. 15% der Bewerber das von LFT durchgeführte Auswahlverfahren.
- Hochschul- oder Fachhochschulreife
- Alternativ die Mittlere Reife mit einer abgeschlossenen Berufsaubildung
- Der erfolgreiche Abschluss eines zweistufigen Auswahlverfahrens mit den Schwerpunkten in Mathematik und Physik.
- Ausgeprägte Zielstrebigkeit, Eigeninitiative, Einsatzbereitschaft, Flexibilität und Belastbarkeit
- Sehr sorgfältige und gewissenhafte Arbeitsweise, ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein
- Ausgeprägtes Kommunikations- und Kooperationsverhalten, ausgeprägte Teamfähigkeit
- Sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift
- Organisations- und Koordinierungsfähigkeit, Planungsgeschick
- Analytisches und kreatives Denkvermögen, gute konzeptionelle Fähigkeiten
- Präzises Darstellungsvermögen
- Sicheres Auftreten, Argumentations- und Verhandlungsgeschick
- Bereitschaft zum Schichtdienst 24/7
- Bildschirmtauglichkeit
- Gute IT-Anwenderkenntnisse
- Zum Zeitpunkt der Lizenzausstellung ein Mindestalter von 21 Jahren
Der Eignungstest am Beispiel der LAT:
In der ersten Stufe ein Onlinetest mit Aufgaben zur
- Abstraktionsvermögen
- Logik
- Merkfähigkeit
- Englisch
- Kreativität
- Problemlösungskompetenz
In der zweiten Stufe ein Offlinetest mit schriftlichen Aufgaben zur
- Trigonometrie
- Flächen- und Volumenberechnungen
- Stoffdichte und Massen
- Beschleunigung und Geschwindigkeit
- Arbeit, Leistung und Energie
Für eine Vorbereitung bieten sich diverse Internet-Portale an, welche z.B. gymnasiale Klassenarbeiten in den Fächern Mathematik und Physik der Jahrgangsstufen 8 – 12 anbieten. Grundsätzlich ist jedes gute Mathe- oder Physikbuch geeignet, um eine Auffrischung der o.g Themen zu ermöglichen.
Zum Abschluss der zweiten Stufe ein strukturiertes Interview mit dem Ziel, die persönliche Eignung der/des Bewerberin/Bewerbers zu ermitteln.